Meine kreative Laufbahn begann als Texter in einem Lifestyle-Magazin. Doch schon bald reichte mir das reine Schreiben nicht mehr. Es störte mich, wenn die Grafikkolleg:innen Texte lediglich als Grauwert betrachteten. Genauso irritierte es mich, wenn Texter:innen ihre Inhalte als allein entscheidend ansahen, während ihnen Layouts und Bilder gleichgültig waren. Die Erkenntnis, dass eine Geschichte nur dann ihr volles Potenzial entwickelt, wenn alle Einzelteile als gleichwertig behandelt werden, hat unweigerlich dazu geführt, dass ich mich vom rein schreibenden Kreativen hin zu einem umfassenden Kreativen entwickelt habe.
Die klare Trennung zwischen Text und Grafik – und selbst innerhalb der Gestaltung, etwa zwischen Design und Bewegtbild – war früher aus technischen Gründen sinnvoll. Dank der technologischen Entwicklung ist diese Sichtweise heute weitgehend überholt. Inzwischen ist es längst möglich, den sinnvollsten aller Wege zu gehen: Geschichten aus einer Hand erzählen zu lassen.
Das ist nicht für alle Kreativen machbar. Nicht jede(r) Texter:in hat ein Gespür für die visuelle Dimension des Storytellings, genauso wenig wie jede(r) Designer:in ein tiefes Verständnis für Geschichten und Sprache besitzt. Doch dort, wo es gelingt, alle Teilbereiche zu vereinen, entsteht ein ganz neues Potenzial für integrierte, effiziente Kreativität. Mich persönlich hat dieser Weg vom schreibenden Volontär eines Printmagazins bis zum Creative Director geführt. Heute gibt mir diese Vielseitigkeit die Möglichkeit, an einzelnen kreativen Aspekten eines Projekts zu arbeiten – oder, idealerweise, an allen.
Doch diese Entwicklung betrifft nicht nur meine eigene Arbeit. Erst wenn sich mehr Kreative vom Nischendenken lösen, können Unternehmen ihre Prozesse grundlegend überdenken – hin zu einer ganzheitlichen, effizienteren Art des Storytellings.